(Reiseroute:
Haibach über Würzburg, Schweinfurt, Bamberg, Hof, Jena, Halle, Dessau, Meißen,
Dresden)
Dieses Mal habe ich mir - alias Luigi, der Gaukler - etwas
Besonderes einfallen lassen. Mit Dresden, der sächsischen Landeshauptstadt als
Ziel und der Fahrt durch drei neue Bundesländer, wollte der Gaukler seine
letzten Tourneen noch überflügeln. Kann ihm dies gelingen?
Wollen wir es abwarten!
Mein Vorhaben:
Die Reise beginnt in Aschaffenburg am Main und ich begleite den Fluss bis zur
Quelle im Fichtelgebirge. In unmittelbarer Nachbarschaft entspringt die
Thüringische Saale und findet ihren Weg nach ca. 430 Kilometern an der
Flussmündung zur Elbe. Ich denke, dann fahre ich noch zwei Tag die Elbe
flussaufwärts bis nach Dresden. Einige kleine und große Städte liegen am Weg.
Vielleicht sehen wir uns ja in Würzburg, Schweinfurt, Bamberg, Hof, Jena,
Halle, Dessau, Meißen, Dresden, um nur die größeren Städte zu nennen.
Ich komme zu Ihnen, wenn mir nicht der Himmel auf den Kopf fällt!
Eine große Freude wird es für mich sein, wenn mich meine
Lebensgefährtin Moni am ersten Tag begleitet und nach vielen Tagen der
Sehnsüchte in Dresden erwartet.
Anschließend wollen wir gemeinsam Dresden sehen und erleben.
Den eigentlichen Aufhänger dieser Reise, das Ziel des Gauklers,
werde ich bis zum glücklichen Ende der Tournee für mich behalten. Bald darauf
werde ich das Geheimnis lüften und es in einer kleinen Geschichte
niederschreiben.
Das Ziel des Gaukler's oder Das Motto 2005
Für die Vorbereitungen des Jonglier-Expresses Kleinkunst 2005,
mittlerweile schon die 4. Tournee der Jonglier- und Balanceauftritte, war es
eigentlich noch verfrüht. Es konnte ja noch so viel passieren! Aber eines
beschäftigte den Gaukler doch. Klar, machte er sich schon seine Gedanken, um
das Wichtigste, den Aufhänger seiner Reise. Ein Motto war sicherlich schnell
gefunden, aber konnte er sich mit diesem Motto auch identifizieren?
Für meine vierte Reise hatte ich das Motto "Kinder" in meinem Kopf. Es waren gerade die Kinder, die
bei meinen Clownereien auf Kindergartenfesten, Geburtstagsfeiern oder auf der
Gass' ihren Spaß hatten, lachten und große Augen machten. Wenn
"Luigi" in ihre glücklichen Gesichter sah, wurde es ihm warm ums
Herz.
Am 26. Dezember 2004 schockierte eine schreckliche
Naturkatastrophe im Indischen Ozean die Menschen. Ein Tsunami. Was kurz vorher
für Einheimische und Urlauber noch eine heile Welt war, zerstörte diese
gewaltige Flutwelle in wenigen Sekunden. Glück hatte nur der, der weit genug
vom Strand entfernt war. Viele Kinder wurden schonungslos von der Welle
mitgerissen und �. Kinder, die mit dem Leben davongekommen waren, suchten in
dem unbeschreiblichen Chaos ihre Angehörigen. Mit jedem Tag wurden die Zahlen
über Vermisste und Tote übertroffen. Viele Kinder waren von nun an auf sich
alleine gestellt - manche weit entfernt von Zuhause.
Diese erschütterten Szenen bohrten sich tief in das Herz des
Gauklers. Doch was konnte er schon ausrichten mit seiner spontanen kleinen
Spende? Aber wie heißt es so schön: "Jeder Tropfen höhlt den Stein!" Von diesem
Augenblick stand für mich fest, dass der 4. Jonglier-Express für "Kinder in Not" reisen würde.
Dem Spendenaufruf, der um die Welt ging, wurde voller Anteilnahme
gefolgt. Nie wurde für eine Naturkatastrophe wie diese so viel gespendet wie
für den Tsunami im Indischen Ozean. So viel, dass sich sogar ein "Überschuss"
ergab, der allerdings nicht für andere Nöte verwendet werden durfte, da viele
der Spenden zweckgebunden waren. Wie viele Wünsche auf dieser Welt blieben
offen? Der Wunsch nach Geborgenheit, einem Zuhause, Essen und Trinken...
Dies brachte mich, Luigi den Gaukler, auf die Idee, mit den
Groschen aus dem Jonglierteller "Kinderwünsche"
zu erfüllen. Ich werde die auf der Gass' gesammelten Münzen aufrunden und an
das Kinderhilfswerk Unicef, überweisen. Ohne Verwendungszweck. Unicef weiß, wo
die Not der Kinder am größten ist.
Die Reise
Aufgeregt und voller Erwartung machte sich Luigi der Gaukler auf
die Reise mit Dresden als Ziel. Auf
der ganzen Fahrt - immerhin 15 Tage - konnte ihm launisches Wetter, Hitze und
ein ganzer Tag Dauerregen die 4. Tournee der Jonglier- und Balanceauftritte
nicht vermasseln. Er lernte interessante Menschen kennen: Da war Klaus aus Hof,
ein sozial engagierter Mensch, der zusammen mit anderen Gleichgesinnten die
Hofer Tafel ins Leben rief. Armut in Deutschland! Da war die Familie Schröder
in Thüringen, die ein Kinder- und Jugend-Ferienlager leitete. Keine rosaroten
Zeiten. Da waren die vielen Gespräche mit Landsleuten entlang der Saale und
Elbe. Wo ist die Zukunft, wenn die jungen Leute in den Westen gehen und die
Alten bleiben? Bei diesen Gespräächen hörte Luigi der Gaukler viel Traurigkeit
heraus. Da waren aber auch die lustigen Gespräche mit den Passanten und
Radreisenden, die den Gaukler fröhlich stimmten.
Und da war die Landschaft. Wunderschön! Ob es das Maintal war, das
Fichtelgebirge, die Weißmainquelle, die Saalequelle, das Saaletal mit seinen
Talsperren und die Elbe unterhalb von Magdeburg bis Dresden, alles hatte seinen
eigentümlichen Reiz. Der Gaukler war begeistert!
Aber, was war der Hauptgrund dieser Reise? Natürlich der Fokus des
Gauklers: Die Auftritte auf der Gass. Insgesamt waren es sechs Auftritte auf
der Gass und ein unvergesslicher Auftritt im Kinder- und Jugend-Ferienlager im
Wisenta-Tal.
Der Epilog oder Das gemeinsame Ziel ist Dresden
Die Jonglier-Reise wurde eingerahmt
von meiner Lebensgefährtin Moni, die mich am ersten Tag begleitete. An diesem
Tag hatten wir eine grandiose Aufführung auf der Gass in Wertheim -trotz eines
plötzlich einsetzenden Regengusses - erlebt. Und nach vielen Tagen der Trennung
trafen wir uns am 23. Juli 2005 in Meißen wieder und beendeten am nächsten Tag
mit den Bikes die Jonglier-Tournee von Luigi, dem Gaukler. Mit Dresden war das
Ziel erreicht. Dresden, die Stadt, die bald ein großes Ereignis zu feiern hat.
Aus einem Schuttberg aus Steinen, ein Mahnmal aus dem Zweiten Weltkrieg, wurde
die Frauenkirche wieder aufgebaut. Nur noch kleine Arbeiten inner- und
außerhalb der Frauenkirche sind notwenig, um die Einweihung noch in diesem
Jahr, am 30. Oktober 2005, zu feiern.
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